Der Südtiroler Peter Mitterhofer, ein verkanntes Genie, war der Erfinder der Schreibmaschine
Bildergalerie: Peter Mitterhofer
Peter Mitterhofer wurde am 20. September 1822 in Partschins im Burggrafenamt geboren und lernte bei seinem Vater den Beruf des Zimmermanns und Tischlers. Bald danach ging er auf die "Walz" und bereiste dabei zahlreiche Länder Europas. Nach Partschins zurückgekehrt, heiratete er und arbeitete als Zimmermann. Der kreative Mann tüftelte gerne an neuen Geräten und erfand eine Schubkarre, die sich in eine Rückentrage umformen ließ, sowie eine Waschmaschine.
Ab 1864 entwickelte Peter Mitterhofer seine erste Schreibmaschine, einen Prototyp namens "Wiener Modell 1864", das nie fertiggestellt wurde und heute im Technischen Museum Wien steht. Die zweite Maschine nannte er "Dresdner Modell" - sie ist heute in den Technischen Sammlungen der Stadt Dresden zu sehen. Die Materialien aus dem diese Maschine bestand waren vorwiegend Holz und ein wenig Metall. Das dritte Modell wurde nie gefunden, darin war eine Schreibwalze eingebaut.
Das "Meraner Modell 1866" war das vierte seiner Art, aus Metall, mit Groß-und Kleinschreibung sowie Ziffern ausgestattet. Der fünfte Versuch brachte zum 1. Mal eine gebrauchsfähige Schreibmaschine hervor. Sie nannte sich "Wiener Modell 1869". Ein verbessertes Modell folgte. Beide wurden für 200 bzw. 150 Gulden verkauft und von Kaiser Franz Joseph I. dem Polytechnischen Institut geschenkt. Die letzten beiden Schreibmaschinen brachte Peter Mitterhofer zu Fuß nach Wien, um sie zu präsentieren. Leider hatte er damit nicht den erwarteten Erfolg und verlor so das Interesse an einer Weiterentwicklung.
Christopher Latham Sholes aus den USA verbesserte die Schreibmaschine und machte mit ihrer Vermarktung ein großes Geschäft. Mitterhofer war zwar noch am Leben, nahm an dieser Entwicklung aber nicht Anteil. Er starb 1893 in Partschins und war bis zum Schluss enttäuscht über die mangelnde Anerkennung seiner Erfindung. Der Spruch "Die Anderen, die von ihm lernten, durften die Früchte seines Talentes ernten" lässt Mitterhofers Gefühle erahnen.
1998 wurde das Schreibmaschinenmuseum Peter Mitterhofer in Partschins eingerichtet, in dem eine Sammlung von über 1.200 Schreibmaschinen aus aller Welt steht. Diese Sammlung von Kurt Ryba aus München erzählt von der Geschichte der Schreibmaschine und bietet Infos bis zur Computer-Ära.
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